Bräuche bei der Hochzeit – altmodisch oder noch zeitgemäß?

Bräuche bei der Hochzeit – altmodisch oder noch zeitgemäß?

Auch im Jahr 2019 finden sich auf Hochzeiten sehr viele Bräuche und Traditionen. Viele Brautpaare möchten damit nicht brechen – könnte ja Unglück bringen. Und welches Paar möchte schon riskieren, dass die Ehe unter einem schlechten Stern steht, weil man es sich mit dem Universum verscherzt hat 😉

Ich habe mich mal im Freundeskreis umgehört und gefragt, welche Bräuche bei Hochzeiten denn so zum Einsatz kamen. Vom Brautstrauß werfen, „etwas Blaues“ für die Braut bis zum Baumstamm sägen und Tauben fliegen lassen waren sehr viele Traditionen vertreten.

Ich finde den ein oder anderen Brauch ganz charmant. Habt ihr euch schon Gedanken gemacht, ob ihr es traditionell halten möchtet? Oder findet ihr die Bräuche eher unnötig? Hier findet ihr die gängisten Bräuche erklärt und könnt euch selbst ein Bild machen!

Brautstrauß werfen

Der Brauch mit dem Brautstrauß werfen existiert bereits seit der Renaissance. Meistens wird dies im Laufe der Hochzeitsfeier gemacht, aber auch ab und zu direkt nach der Trauung. Diejenige, die den Brautstrauß fängt, soll die nächste Braut werden. Dabei kann es durchaus zu wilden Szenen kommen wenn die weiblichen Gäste das Ganze zu ernst nehmen.

Einen „Wurf Strauß“ der besonderen Art gibt es übrigens natürlich auch. Die Bräute, die ihren Brautstrauß gerne behalten möchten, können ein Kuscheltier (einen Strauß) werfen. Diesen könntet ihr vielleicht sogar mit einem kleinen Schleier verzieren. Das finde ich persönlich viel lustiger als mit Blumen zu werfen.

Eröffnungstanz

Nach dem Essen geht es meistens auf die Tanzfläche. Und die Tradition will es so, dass die Frischvermählten die Tanzfläche eröffnen. Viele Tanzschulen bieten extra Kurse dafür an damit sich das Paar nicht gleich beim ersten gemeinsamen Auftritt vor der versammelten Mannschaft blamiert. Klassisch ist die Eröffnung mit einem Walzer. Wer den nicht mag, kann auch auf Disco-Fox oder langsamen Walzer ausweichen.

Brautjungfern zum Schutz der Braut

Die Brautjungfern sollen seit dem Mittelalter böse Geister und Dämonen verwirren und von der Braut ablenken damit ihr kein Schaden zugefügt wird. Und wie könnte das besser gelingen, als durch Mädchen in ähnlichen Kleidern? Ist doch völlig klar. Und auch wenn die wenigsten von uns heute noch an böse Hausgeister und Dämonen glauben, erlebt gerade dieser Hochzeitsbrauch ein Revival. Beste Freundinnen, Kolleginnen oder Schwestern übernehmen heute die Rolle. Alle im gleichen Kleid oder in der gleichen Farbe passend zum Farbschema der Hochzeit wird das Böse abgelenkt und es entstehen auch noch schöne Erinnerunsbilder.

Torte anschneiden

Die Hochzeitstorte soll traditionell gemeinsam vom Brautpaar angeschnitten werden und gibt so schon Auskunft über das Paar. Wer die Hand oben hat, soll auch in der Ehe die Oberhand haben. Mh. Das finde ich ehrlich gesagt etwas schwierig. Denn eine Ehe ist Teamwork, oder? Genauso wie das gemeinsame Anschneiden der Torte.

Etwas Altes, etwas Neues …

Dieser aus England stammende Brauch erfreut sich großer Beliebtheit. Etwas altes, etwas neues, etwas geborgtes und etwas blaues soll die Braut an ihrem großen Tag tragen.

  • Etwas altes ist das Symbol für Beständigkeit und Erinnerung an die Vergangenheit
  • Etwas neues steht für das „neue Leben“ und den Blick in die gemeinsame Zukunft
  • Etwas geborgtes ist das Symbol für Verbundenheit mit Freunden und soll beiden Glück bringen
  • Etwas blaues steht für die Liebe, die Reinheit und die Treue in der Partnerschaft

Es gibt unzählige Möglichkeiten, diese Tradition umzusetzen. Sehr beliebt sind natürlich Schmuckstücke oder auch Accessoires wie ein Haarkranz oder eine kleine Tasche von der Oma. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Polterabend

Das Zerbrechen von Porzellan soll dem Brautpaar Glück bringen. Da es allerdings mit einer weiteren Feier verbunden ist, ist dieser Brauch etwas aus der Mode gekommen. Altes Porzellan spenden außerdem viele lieber an einen Charity-Shop oder es wandert in eine Flohmarkt-Kiste im Keller.

Hochzeitsmandeln

Diese Tradition finde ich besonders schön. Denn die bitteren Mandeln zur Hochzeit als Gastgeschenk sind mit Schokolade oder Zucker ummantelt. Denn auch das (Ehe-)Leben hat manchmal einen bitteren Beigeschmack. Die fünf Mandeln sollen dem Brautpaar und den Gästen Liebe, Glück, Wohlstand, Gesundheit und Fruchtbarkeit bringen.

Klingeln zum küssen

Habt ihr auch schon mal gewundert, was die kleinen Glöckchen auf dem Tisch machen? Damit sollt ihr nicht die nächste Runde Getränke herbei klingen, sondern wenn die Hochzeitsglöckchen läuten, soll sich das Brautpaar küssen. Läuten die kleinen Glocken, so muss sich das Brautpaar schnell finden und küssen. Auch wenn sie gerade an unterschiedlichen Orten im Raum sind. Das ist irgendwie süß. Aber ich stelle es mir auch ein bisschen nervig vor, ehrlich gesagt.

Schleiertanz

Auch dieser Brauch soll dem Paar Glück bringen. Geht aber auch ins Geld. Denn während das Brautpaar unter dem Schleier tanzt (die Braut hat ihn natürlich vorher abelegt) sollen die ledigen weiblichen Gäste versuchen, ein Stück abzureißen. Die mit dem größten Stück soll als nächstes unter die Haube kommen. Ähnlich wie beim Brautstrauß werfen. Mir persönlich stellen sich da zwei Fragen: Ist ein teurer Schleier nicht zu schade, um zerissen zu werden? Warum gibt es kein Pendant für die männlichen Singles auf der Feier? Ich finde, den Schleiertanz um Mitternacht könnt ihr getrost weglassen.

Welche Bräuche kennst du noch und welche gab es bei deiner Hochzeit?

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