Wie ich Dank des Brexits zur Unternehmerin wurde


An einem grauen Vormittag im Januar vor inzwischen 5 Jahren bekam ich eine E-Mail, die mein Leben völlig auf den Kopf stellen sollte.

Zu dieser Zeit hatte ich schon fast zehn Jahre in der Marketingabteilung einer Bank gearbeitet und immer öfter kam der Gedanke an einen Job-Wechsel in mir hoch. Trotz netter KollegInnen wollte ich mehr. Mehr Verantwortung. Mehr Neues. Mehr Gestaltungsfreiraum.

Ich bemühte mich sehr, mich selber zu motivieren – aber lange hielt dieser Zustand nie an.

Ich war frustriert, hatte das Gefühl ich trat auf der Stelle und es ging nicht vor und nicht zurück.

Dann trudelte besagte E-Mail ein und es bot sich eine aufregende neue Perspektive. Denn der Absender war mein ehemaliger Chef, Mike Todd. Kurz nach meiner Ausbildung hatte ich bereits für zwei Jahre in seiner Druckerei in Großbritannien gearbeitet.

Er erzählte mir begeistert von seinem neuen Produkt: personalisierte Pappaufsteller und Masken. Und ich fing sofort Feuer – so ein cooles neues Produkt. Ich wusste sofort: Bingo! Darauf hab ich richtig Lust.

Im folgenden Monat kündigte ich meinen festen Job bei der Bank, suchte mir eine Untermieterin für meine Wohnung in Hannover und zog für den Rest des Jahres wieder nach England.

Denn es wurde uns beiden sehr schnell klar, wenn das Produkt europaweit erfolgreich werden sollte, braucht es eine Produktionsstätte in Europa. Denn der Brexit war ja nun leider beschlossene Sache, so enttäuschend wir beide das auch fanden.

Und so gründeten wir nach wenigen Monaten der Planung gemeinsam im Herbst 2017 die Cutoutme GmbH hier in Hannover, die ich jetzt als Geschäftsführerin leite.

Heute, vier Jahre später, haben wir tausende von Pappaufstellern und Masken gedruckt und an KundInnen in ganz Europa verschickt.

Ich habe die Firma von Grund auf aufgebaut und mehr über mich als Mensch und meinen Beruf gelernt, als ich mir je erträumt hätte. Wir haben direkt in der Gründungsphase eine weltweite Pandemie überstanden, viele Hochs und Tiefs erlebt und ich kann trotzdem ehrlich sagen, dass ich meine Entscheidung noch an keinem Tag bereut habe.

Das ist erst der Anfang!